Energie Cottbus: Poker um Jan Shcherbakovski

Bei Dynamo Dresden ohne Perspektive

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 01.06.24 | 09:26
© IMAGO / Jan Huebner

Zwei Tore und zwei Vorlagen auf dem Weg in die 3. Liga: Jan Shcherbakovski. © IMAGO / Jan Huebner

Mit Romario Hajrulla (Rot-Weiß Erfurt) und Tolcay Cigerci (VSG Altglienicke) hat der FC Energie Cottbus seine ersten beiden Neuzugänge für die anstehende Saison in der 3. Liga präsentiert. Abgeschlossen sind die Personalplanungen damit aber noch lange nicht.

Trainer Claus-Dieter Wollitz kündigte auch mit Blick auf die schmerzhaften Verluste von Jonas Hildebrandt (Karriereende) und Tim Heike (FC Ingolstadt) gegenüber Niederlausitz Aktuell noch zwei, drei weitere Verstärkungen an und verriet, sich in vielen Gesprächen zu befinden. Gleichzeitig machte Wollitz aber auch deutlich, dass vernünftiges Wirtschaften über allem steht und kein finanzielles Risiko eingegangen werden soll, „das eine Bedrohung für den Klub darstellen würde“.

Gerne weiterhin in seinem Kader hätte Wollitz Jan Shcherbakovski, der schon in der Rückrunde 2022/23 von Dynamo Dresden ausgeliehen war und ab Januar erneut auf Leihbasis in der Lausitz spielte. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen in 16 Einsätzen trug der 23-Jährige seinen Teil zum Aufstieg bei, wenngleich es nur zwei Mal für die Startelf reichte. Wollitz ließ nun aber durchblicken, dass Knieprobleme mehr Spielzeit verhindert haben und der Offensivmann durchaus Argumente für einen längeren Verbleib sammeln konnte.

Energie kann keine Ablöse bezahlen

Allerdings betonte der Energie-Coach auch, dass „wir nicht dazu in der Lage wären, eine Ablöse zu bezahlen.“ Zugleich will Wollitz den neuen Verantwortlichen in Dresden – Trainer Thomas Stamm und Geschäftsführer Sport Thomas Brendel – die Zeit geben, um sich ein Bild vom vorhandenen Personal zu machen. Es wäre allerdings eine Überraschung, würde der in der Hinrunde 2023/24 bei Dynamo gar nicht berücksichtigte Shcherbakovski in den Planungen der SGD plötzlich eine Rolle spielen.

Möglich daher, dass mit Wollitz‘ Aussagen nur der Poker zwischen beiden Vereinen begonnen hat – aus Cottbusser Sicht mutmaßlich mit dem Ziel, dass Shcherbakovski seinen noch bis 2025 laufenden Vertrag in Dresden auflöst und ablösefrei wechselt.